Kristall Bedeutung 

Kristall

Kristall: Wichtige Eigenschaften, Entstehung und Wirkung der Kristalle als Heilsteine in der Steinheilkunde, sowie alles über Kristalle züchten und Kristallsysteme.

Kristall Definition

Der Begriff Kristall stammt aus dem Griechischen. Er bedeutete ursprünglich so viel wie Frost, Eiseskälte oder Eis. Grund dafür ist die Ähnlichkeit von Kristallen mit gefrorenem Wasser, das in diesem Aggregatzustand zu einem Kristall wird. Da sich die Menschen die Entstehung der Kristalle, die sie fanden, nicht anders erklären konnten, wurde insbesondere der Bergkristall noch bis ins Mittelalter für tief gefrorenes Eis gehalten, das nicht mehr schmelzen kann. Erst in der Neuzeit, als man Kristalle wissenschaftlich erforschte, konnte man sich die Entstehung der schönen Steine erklären.

Als Kristalle bezeichnet man heute Stoffe, die auf atomarer Ebene eine gleich bleibende, periodisch aufgebaute Struktur haben. Das heißt immer ein Atom, wechselt sich mit einem anderen Atom ab, ein Muster entsteht. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Fernordnung, da sie sich dreidimensional bis ins Unendliche erstrecken könnte. Alle Edelsteine bestehen aus einer oder mehreren Kristallform/en. Da ein Kristall jedoch dem Grunde nach nur eine bestimmte Anordnung von Atomen oder Molekülen beschreibt, werden auch Zucker, Schnee oder Metall als Kristalle bezeichnet.

Kristalle Entstehung

Auf natürliche Art entstehen Kristalle im Prozess der Kristallisation von Lösungen. Im heißen Magma, was eine Schmelze von verschiedenen Stoffen ist, treten bei der Abkühlung in verschiedenen Phasen Kristalle auf. Denn durch die Abkühlung bewegen sich die Atome in der Schmelze langsamer. Sie finden zu stabilen Zuständen mit anderen Atomen zusammen, den so genannten Kristallisationskeimen. Die stabilen Atome nehmen dann innerhalb der Lösung immer mehr gleiche Atome auf. Sie wachsen also von Innen nach Außen. Da dies in der Lösung an mehreren Stellen geschehen kann, entstehen so meist eine Vielzahl von Kristallgittern, die dann in einem Polykristall zusammen kommen können. Die entstandenen Kristalle sinken innerhalb der Lösung auf den Boden ab. Welches Kristall innerhalb einer gemischten Lösung als erstes entsteht, richtet sich nach dem Schmelzpunkt der verschiedenen Stoffe und dem vorhandenen Druck.

Erfolgt die Abkühlung der Lösung jedoch zu schnell, können Kristalle nicht wachsen, da sich die Atome nicht periodisch, sondern nur unregelmäßig anordnen. Diese Form nennt man amorph. Es entsteht ein Glas, was durch seine instabile Struktur sehr zerbrechlich ist. Kristalle hingegen sind sehr stabil.

Kristalle züchten

Die künstliche Herstellung von Kristallen wird die Kristallzucht genannt. Dabei werden die Bedingungen, die nötig sind damit Kristalle entstehen, wie in der Edelsteinnachahmung, künstlich nachgeahmt. Manche Menschen betreiben Kristallzucht sogar als Hobby.

Der Vorteil der Kristallzucht liegt darin, dass anders als bei natürlich gebildeten Kristallen, die künstlichen Kristalle keine Fehler in ihrem Kristallgitter aufweisen. Denn natürliche Kristalle werden meist in ihrem Wachstum aus verschiedenen Gründen behindert, wodurch keine gleichmäßigen Kristalle entstehen können.

Das Züchten von Kristallen ist jedoch nicht so einfach nachzuahmen, denn nur unter bestimmten, meist extremen Bedingungen bilden sich bestimmte Kristalle. Als Hobby werden daher meist nur einfach herzustellende Kristalle, wie z.B. Alaun, gezüchtet und eingefärbt, damit sie Edelsteinen ähneln.

Industriell werden in großen Mengen Siliziumkristalle gezüchtet, die unter hohen Temperaturen in einer Gesteinsschmelze entstehen. Diese Kristalle sind wichtig für die Computerindustrie.

Photonische Kristalle

Photonische Kristalle sind besonders interessante Phänomene in der Natur, die z.B. bei Opalen, Schmetterlingsflügeln oder Flügeln von bestimmten Vogelarten vorkommen.

Es handelt sich dabei um transparente Festkörper, die nicht unbedingt eine Kristallstruktur aufweisen müssen, jedoch ähnlich wie bei der Lichtbrechung von manchen Kristallen, Photonen (Licht oder Infrarot-licht) beeinflussen können. Durch photonische Kristalle entstehen bestimmte Lichtphänomene, die besonders faszinierend Licht wiedergeben, wodurch eine Vielzahl von Farben entstehen können.

Kristallsysteme & Kristallgitter

Kristalle kommen in bestimmten, sog. Kristallsystemen vor, in die sie sich unterteilen lassen. Denn der Aufbau eines Minerals nach einem bestimmten Muster, dem Kristallgitter, ist anders als die Farbe des Minerals, innerhalb einer Mineralienart immer gleich. Das Kristallgitter eines Minerals formt sich dabei immer nur zu sieben verschiedenen geometrischen Formen zusammen. Es bildet sich daraus entweder ein Quadrat, Sechseck, Dreieck, Rechteck, Raute, Parallelogramm oder ein Trapez. Sie dienen als zweidimensionaler Grundaufbau, woraus sich die dreidimensionale Form ergibt. Beim Quadrat wäre das dann Würfel, Oktaeder, oder Tetraeder, u. s. w.

Die durch Kristallsysteme entstehenden Formen und Formenkombinationen werden, je nach Größe der Mischform, in Tracht (äußere Flächen des Kristalls) und Habitus (Raum und Ausdehnung des Kristalls) nochmals voneinander unterschieden. Man kann anhand dieser entstandenen Form den Herkunftsort des Gesteins oder Minerals ablesen. Da die Form immer ein Abbild dessen ist, welche äußeren Umstände beim Wachstum des Kristalls vorhanden waren.

Kristalle & Wirkung

Für die Steinheilkunde sind die verschiedenen Kristallformen ebenfalls von Bedeutung. Denn die Form zeigt welche Energie auf den Kristall eingewirkt hat, sie wird als direktes Abbild davon wiedergegeben. Und auch welche geometrische Form der Kristall hat, wirkt in besonderer Weise auf den Menschen, wie die Heilwirkung verschiedener Formen von Edelsteinen zeigen. Die Wirkung von Formen ist auch Gegenstand bestimmter geisteswissenschaftlicher Forschungen.